Welchen Stellenwert haben die Verbindungen zu deinen Mitmenschen in deinem Leben? Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und nach Verbundenheit mit nahestehenden Menschen ist ein Bedürfnis, das jeder in sich trägt. Wenn du mal darüber nachdenkst...vermutlich machen viele Erlebnisse im Leben erst richtig Sinn, wenn man sie mit jemandem teilen kann. Das heißt natürlich nicht, dass du vierundzwanzig Stunden am Tag mit einem anderen Menschen teilen musst und keine Privatsphäre haben darfst. Im Gegenteil. Die Zeit, die du mit anderen verbringst, wird sogar noch schöner, wenn du mit dir selbst im Reinen bist du auch mal alleine sein kannst. Hier kommt es also wie bei anderen Dingen auch auf das richtige Mittelmaß an. Und dieses liegt bei jedem woanders.
Wenn du für dich selbst die richtige Mischung aus Alleinsein und Gemeinsamkeit finden kannst, wird sich das wechselseitig positiv beeinflussen. Ist eines im Übermaß vorhanden, wirst du das irgendwann an deiner Stimmung und deinem Energielevel merken. Bist du zum Beispiel zu sehr zurückgezogen und viel alleine mit dir selbst, kann dein Gefühl in Richtung Einsamkeit kippen. Eventuell fühlst du dich abgeschnitten vom Rest der Welt, hoffnungslos und unverstanden. Das krasse Gegenteil wäre natürlich, dass du zu viel von Menschen umgeben bist und gar nicht mehr zu dir findest. Das kann natürlich auch mal so passieren, zum Beispiel wenn du geschäftlich in einer Gruppe unterwegs und unter Stress bist und tagelang keine Privatsphäre hast. Das wird dir im schlimmsten Fall irgendwann auf die Nerven gehen und du wünschst dir, einfach nur die Tür hinter dir zumachen zu können. Manchmal liefern sich Menschen aber auch absichtlich großer sozialer Stimulation aus, damit sie sich eben nicht mit sich selbst auseinandersetzten müssen. Gesellschaft kann somit zu einer guten Ablenkung werden.
Wo findest du dich hier wieder? Ist bei dir das Bedürfnis nach Gemeinschaft und nach „me-time“ in Balance? Wenn nicht, überlege dir mal, wie du das wieder ins Gleichgewicht bringen kannst. Orientiere dich dabei gerne nach deinem subjektiven Befinden. Denn vielleicht bist du von Natur aus eher ein introvertierter Typ, den zu viel Trubel auslaugt. Oder du bist super „outgoing“ und du blühst in Gesellschaft erst so richtig auf. Die Frage kann dir keiner beantworten, außer du selbst.
Keine Eierlegende Wollmilchsau im Sozialen Umfeld in Sicht?
Introvertiert oder outgoing hin oder her. Fakt ist eins: der Wunsch nach tieferen Verbindungen wird jeder irgendwo verspüren. Als Menschen wollen wir uns austauschen, wir wollen wahrgenommen und verstanden werden. Das kann innerhalb einer Liebesbeziehung, in einer Männerfreundschaft, in der Familie oder sonst irgendwo stattfinden. Am besten natürlich ist es, wenn du Verbindungen in verschiedenen Bereichen pflegst. Denn die Beziehung zu deiner Mutter wird andere Themen und Bedürfnisse abdecken, als die zu deinem besten Kumpel. Mache dir hierbei klar, dass ein Mensch nicht unbedingt alle deine Bedürfnisse abdecken kann und nicht alle Interessen mit dir teilt. Es sei denn, du hast eine eierlegende Wollmilchsau in deinem sozialen Umkreis entdeckt. 🔍
Die sollen aber ziemlich selten sein. Genauso selten ist es, dass du alle zwischenmenschlichen Bedürfnisse eines Gegenübers abdecken kannst. Zudem kommt die Tatsache, dass du, um dich verbunden fühlen zu können, erst einmal bei dir selbst anfangen kannst. Das bedeutet: Verbinde dich mit dir selbst! Baue eine gute Beziehung zu dir selbst auf. Höre auf deine innere Stimme und dein Bauchgefühl, halte aufbauende Konversationen mit dir selbst und kümmere dich gut um deine eigenen Bedürfnisse. Denn das kann sonst keiner für dich übernehmen. Übernehme Verantwortung für dein eigenes Wohlbefinden. Bist du in deiner eigenen Kraft, kannst du auch in einer zwischenmenschlichen Beziehung mehr geben. Lässt du dich selbst im Stich und wirst anderen gegenüber zu bedürftig, schafft das eine ungute Abhängigkeit. Oder du schreckst andere damit ab. Das ist auf lange Frist für keinen von Vorteil. Deswegen verbinde dich mit deinem Wesenskern. Und baue infolgedessen tiefere Verbindungen mit anderen auf.
Verbundenheit in der Gesellschaft
Der Wunsch nach Verbindung war schon immer im Menschen vorhanden und wird es immer sein. Trotzdem kann man heute eine Tendenz in unserer Gesellschaft beobachten, die Richtung Individualisierung und Single-Dasein geht. In einer Studie wurde berechnet, dass die Anzahl der Single-Haushalte von 17,3 Millionen im Jahr 2018 bis zu 19,3 Millionen im Jahr 2040 ansteigen dürfte. Demnach werden in ein paar Jahren fast ein Drittel aller Menschen in Deutschland alleine wohnen. Das ist ganz schön viel, wenn man darüber nachdenkt. Das war vor ein paar Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten noch ganz anderes. Früher lebten Menschen viel häufiger in Großfamilien oder Stämmen zusammen. Es war normal, dass alle in einer Gemeinschaft miteinander verbunden waren. Man war im Gegenzug abhängiger von dieser Gemeinschaft, man lief aber nicht so schnell Gefahr, einsam in einer Single-Wohnung zu versacken. Das ganze Szenario heutzutage wurde auch zum Beispiel durch die Reglementierungen währen der Pandemie in den letzten Jahren verstärkt. Durch Social Distancing wurden viele Menschen isoliert. Zusätzlich kann menschlicher Kontakt auch zu kurz kommen, wenn man sich zu sehr in die virtuelle Welt reinziehen lässt.
Wie sieht es bei dir aus? 📲 Ertappst du dich manchmal dabei, in dein Smartphone zu glotzen, während deine Frau oder Kinder ein Gespräch mit dir anfangen wollen? Wenn ja, bist du wahrscheinlich nicht alleine damit in dieser Gesellschaft. Aber du weißt das bereits selbst, dass das keine geeignete Form ist, eine Verbindung mit dem gegenüber aufzubauen.
Mit wem bist du Verbunden?
Eine richtig tiefe Verbindung, in der man sich gegenseitige Wertschätzung und Einfühlsamkeit erweist, wirst du nicht mit jedem eingehen können. Vielleicht sogar nur mit ganz vereinzelten Menschen, beispielsweise mit deiner Partnerin und deinem besten Kumpel. Verbindungen, in denen man so ziemlich alles ehrlich und offen auf den Tisch legen kann und dabei das Verständnis des Gegenübers erhält, sind eine Seltenheit. Und gerade deswegen gilt es, dankbar für diese Beziehungen zu sein.
Es ist keine Selbstverständlichkeit, einem anderen Menschen so nahe sein zu können. Solche Verbindungen sind kostbar wie ein Schatz und dürfen gepflegt werden. Die Aufrichtigkeit und der Respekt sollten natürlich auf Gegenseitigkeit beruhen. Öffnet sich nur einer, der andere hingegen trägt eine Maske und macht sich nicht vertrauenswürdig und verwundbar, wird das Ganze auf Dauer nicht funktionieren. Sich in einer Verbindung so offen zu zeigen, verlangt manchmal auch Mut. Denn je mehr man von sich preisgibt, desto verletzlicher macht man sich auch. Gerade deswegen ist es von Bedeutung, dass das Vertrauen gegenseitig ist. Eine der tiefsten Verbindungen erleben viele Menschen innerhalb einer Liebesbeziehung. Gerade, wenn man sich dafür entschieden hat, das Leben mit einem anderen Menschen zu teilen, kommt man nicht mehr darum herum, sein Inneres zu zeigen. Lebst zu mit jemandem zusammen und man hat vielleicht auch Kinder, ist das eine der tiefsten Verbindungen, die man jemals haben wird. Und deswegen sind diese umso wichtiger zu schützen und sorgsam zu behandeln.
Zumindest geht es den meisten Menschen so. Denn laut einer Umfrage ist eine glückliche Liebesbeziehung für die meisten Paare einer der wichtigsten Aspekte im Leben. 💗 Und die Mehrheit der Singles, die auf Partnersuche sind, geben an, womöglich glücklicher mit einem Partner oder einer Partnerin zu sein.
Vergeben können als wichtiger Bestandteil einer tiefen Verbindung
Um in einer friedlichen Verbindung leben zu können, ist es auch wichtig, anderen Menschen verzeihen zu können. Denn: Nobody is perfect! Auch du nicht. Jeder hat mal einen schlechten Tag oder verhält sich in einer Weise, die dem Gegenüber nicht passt. Manchmal hat es sogar weniger mit einem selbst zu tun, sondern damit, wie das Gegenüber es auffasst. Vielleicht ist eine Aussage von dir wohlwollend gemeint, der andere fühlt sich auf den Schlips getreten. Oder andersrum natürlich. Jemand meint es nett mit dir, du bekommst es aber in den falschen Hals. Sowas ist menschlich. Auch in einer noch so schönen und gut kompatiblen Verbindung wird es mal Probleme oder Krisen geben können. Hier ist es wichtig, nicht gleich den Kopf in den Sand zu stecken.
Im Rahmen einer Studie gaben die meisten Menschen an, es sei das wichtigste in einer langlebigen Partnerschaft, mit den Macken des anderen mit Gelassenheit umgehen zu können. Und einer Viertel der Befragten gaben an, sich gegenseitig verzeihen zu können wäre absolut ausschlaggebend, um eine Verbindung am Leben zu halten. Natürlich musst du abwägen. Passt der andere generell zu mir? Werden meine Grenzen verletzt? Ist das Ganze sowieso zum Scheitern verurteilt? Falls ja, dann lass es sein! Man muss und kann nicht mit jedem „best friend“ sein. Auch das dürfte normal sein. Es ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit, sich mit jedem einzelnen der Milliarden von Menschen auf diesem Planet gut zu verstehen. Forget it. Auch du wirst mal abgelehnt und nicht verstanden werden. Da wirst du darüber stehen müssen. In anderen Fällen ist es aber auch mal angesagt, für eine Beziehung zu arbeiten und nicht zu schnell das Handtuch zu werfen. Hast du das Gefühl, ihr versteht euch eigentlich gut, momentan ist aber der Wurm drin? Geb der Sache Zeit, redet miteinander, zeigt euch unterschiedliche Perspektiven auf, versucht euch zu verstehen. Denn auch Missverständnisse sind normal, in jeder deiner besten Beziehungen. Es muss nicht unbedingt darum gehen, wer an einer Stelle mehr Recht hat. Es genügt auch mal, dass man sich gut versteht und man unterschiedlicher Meinung sein darf. Denn jeder ist verschieden und das ist auch gut so. Oder wie der Schriftsteller Ernst Ferstl schon sagte:
„Solange uns die Menschlichkeit miteinander verbindet, ist egal, was uns trennt.“.
Scheue dich nicht vor möglichen Konflikten. Denn nur wenn du dich tiefgehend mit dir selbst und deinem Gegenüber auseinandersetzt, könnt ihr eine tiefe Verbindung aufbauen und daran wachsen!
Author: Erkan Kasap ist ein erfolgreicher Life & Business Coach und psychologischer Berater der unter dem Namen thecoachpunk bekannt ist. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Führungserfahrung in internationalen Unternehmen und ist ein erfahrener Unternehmer. Neben seiner Tätigkeit als Coach ist Erkan Kasap auch CTO der Media Tech Lab. Mit seiner Arbeit verfolgt er das Ziel, #peoplefirst zu setzen und Menschen dabei zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Dank seiner langjährigen Erfahrung und Expertise unterstützt er seine Klienten dabei, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich erfolgreich zu sein.
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